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Frauenvolksbegehren 2.0 – Verein zur Neuauflage eines Frauenvolksbegehrens in Österreich
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Es ist Zeit
Wir erheben unsere Stimmen!
Für unsere Großmütter und Mütter.
Für uns.
Für unsere Kinder und Enkelkinder.
Für alle, die nach uns kommen.
Wir sind stark.
Wir fordern gleiche Chancen für alle Menschen.
Ungeachtet von Status, Bekenntnis und Herkunft.
Unabhängig von Beeinträchtigungen.
Solidarisch mit jenen, die Diskriminierungen
und Mehrfachbenachteiligungen erfahren.
Wir halten zusammen.
Es ist Zeit, sich zu lösen.
Wir wollen frei entscheiden, wie wir leben.
Selbstbestimmt wählen, wen wir lieben.
Ohne Geschlechterrollen und Klischees.
Gelöst von gesellschaftlichen Normen.
Für eine Welt voller Vielfalt.
Es ist Zeit, zu kämpfen.
Wir fordern Sichtbarkeit und Mitsprache.
Für alle Bevölkerungsgruppen.
In Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur.
In allen Bereichen des Lebens.
Für echte Gleichstellung.
Es ist Zeit, zu handeln.
Wir begehren Veränderung
In Österreich und überall sonst auf der Welt.
Heute für morgen.
Einfach und klar.
Wir sind in Bewegung.
Wir Menschen des Frauen*Volksbegehrens
Macht teilen. Das ist gerecht!
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sind Frauen*. Trotzdem nehmen sie an
Entscheidungstischen in Wirtschaft und Politik nicht die Hälfte der Plätze ein.
Daher fordern wir:
• Die Hälfte aller Plätze für Wahllisten und in Vertretungskörpern auf
Gemeinde-, Landes- und Bundesebene für Frauen* und Männer*
• Die Hälfte aller Plätze in politischen Interessensvertretungen und der
Sozialpartnerschaft sowie in diversen öffentlichen Beiräten, Gremien,
Kommissionen etc. für Frauen* und Männer*
• Die Hälfte aller Plätze in Leitungs- und Kontrollgremien von
Kapitalgesellschaften und Genossenschaften unabhängig von der Größe
der Gremien
• Wirksame Sanktionen, wenn die Quoten nicht erfüllt werden
Geld teilen. Das ist gerecht!
Österreich hat einen der höchsten Einkommensunterschiede der EU. Frauen* mit und ohne Lehrabschluss, als auch Akademikerinnen*, sind davon betroffen.
Daher fordern wir:
• Volle Lohntransparenz durch eine detaillierte Aufgliederung aller
betrieblichen Einkommensberichte in sämtliche Gehaltsbestandteile
• Ergreifen konkreter Maßnahmen zum Abbau von Einkommensunterschieden
bei gleichwertiger Arbeit aller Unternehmen, deren Einkommensberichte geschlechterdiskriminierende Unterschiede zeigen
• Sozial- und wirtschaftliche Maßnahmen, die eklatante Lohnunterschiede
zwischen verschiedenen Arbeitsmarktsegmenten, Branchen und
betrieblichen Hierarchien eindämmen und zu ausgewogenen
Geschlechterverhältnissen in allen Branchen und auf allen Ebenen führen
• Zusätzliche und weiterführende Pilotprojekte mit Vorbildwirkung im
öffentlichen Dienst im Bereich der objektiven Bewertung von Arbeit
• Die Koppelung von öffentlicher Auftragsvergabe und Förderungen an
Aktivitäten zur Gleichstellung im Betrieb
Arbeit teilen. Das ist gerecht!
Frauen* stemmen zwei Drittel aller unbezahlten Haus- und Sorgearbeit. Oft
arbeiten sie in zeitlich befristeten und niedrig entlohnten Teilzeitverhältnissen.
Daher fordern wir:
• Eine schrittweise Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei
Lohn- und Personalausgleich
• Die staatliche Förderung von kleinen und mittelständischen Unternehmen,
um eventuelle Wettbewerbsnachteile auszugleichen
Armut bekämpfen. Das ist gerecht!
300.000 Alleinerziehende – darunter über 90 % Frauen* – leben mit ihren Kindern
in Österreich. Mehr als die Hälfte von ihnen sind armutsgefährdet.
Daher fordern wir:
• Einen staatlich garantierten Anspruch auf Unterhaltsvorschuss solange
Familienbeihilfe bezogen wird
• Die Anpassung des Betrags an angemessene Regelbedarfssätze
• Entkoppelung der Zahlung von der Leistungsfähigkeit des*der
Unterhaltspflichtigen, gleichzeitige Beibehaltung der Verpflichtung zur
Rückzahlung nach Leistungsfähigkeit
• Den bundesweiten Ausbau der staatlich finanzierten, rechtlich
abgesicherten Frauen- und Mädchenberatungsstellen
Wahlfreiheit ermöglichen. Das ist gerecht!
Eltern – vor allem Frauen* – können nach der Geburt oft nicht wieder Vollzeit arbeiten, weil die Möglichkeiten zur Kinderbetreuung fehlen.
Daher fordern wir:
• Rechtsanspruch auf kostenlose, qualitativ hochwertige Betreuung für
jedes Kind bis zum 14. Lebensjahr, unabhängig vom Alter und Wohnort
• Vereinheitlichte bundesweite Qualitätsstandards für eine
bedarfsorientierte Betreuung und eine individuelle (Früh-)Förderung
• Die Vereinbarkeit der Betreuungseinrichtung mit einer
Vollzeitberufstätigkeit der Eltern, also ganztägige und ganzjährige
Öffnungszeiten sowie leichte Erreichbarkeit
Vielfalt leben. Das ist gerecht!
Werbung, Spielzeug, Schulbücher: Die meisten Medien- und Kulturprodukte
beschreiben Frauen* und Männer* oft klischeehaft und begrenzend.
Daher fordern wir:
• Das Verbot von Stereotypen und die Entfaltung beschränkenden
Darstellungen in Text und Bild in Kinder- und Jugendmedien, insbesondere
in Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen
• Gesetzliche Verankerung einer geschlechtersensiblen Ausbildung aller
Pädagog*innen mit bundesweit einheitlichen Standards und
Evaluationsmaßnahmen, sowie staatliche Finanzierung und gesetzliche
Verankerung von Institutionen und Beratungsstellen, die in diesem Bereich
Schulungen, Aus- und Weiterbildung anbieten
• Das Verbot von Werbe-, Marketing- und anderen kommerziellen
Medieninhalten, die Menschen in abwertender, klischeehafter oder
sexistischer Weise darstellen
• Einen Presseförderungsbonus für alle Medien, die sich in der Blattlinie zu
einer geschlechtersensiblen, klischeefreien Berichterstattung bekennen
Selbst bestimmen. Das ist gerecht!
Mädchen* und Frauen* sollen aufgeklärt, unabhängig und frei von Zwängen über
ihre Körper und ihre Sexualität bestimmen dürfen.
Daher fordern wir:
• Die Verankerung und Finanzierung zeitgemäßer Bildung zu Sexualität,
Verhütung und Schwangerschaft in sämtlichen Bildungseinrichtungen
• Staatlich finanzierte, rechtlich abgesicherte, anonyme und kostenfreie
Beratungsstellen in ausreichender Zahl zu Sexualität,
Geschlechtsidentität, Verhütung und Schwangerschaftsabbruch
• Volle Kostenübernahme von Schwangerschaftstests, Verhütungsmitteln,
die eine ärztliche Untersuchung und Beratung voraussetzen sowie von
Schwangerschaftsabbrüchen durch Krankenkassen
• Angebot und Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen in allen
öffentlichen Krankenanstalten
Gewalt verhindern. Das ist gerecht!
Jede fünfte Frau* über 15 ist in Österreich von körperlicher und/oder sexueller
Gewalt betroffen, von sexueller Belästigung sogar nahezu drei Viertel aller
Frauen*.
Daher fordern wir:
• Den bundesweiten Ausbau von staatlich finanzierten und rechtlich
abgesicherten, leicht zugänglichen, kostenfreien Einrichtungen und
Frauen- und Mädchenberatungsstellen für alle gewaltbetroffenen Frauen*
und ihre Kinder
• Den Ausbau der Kooperation zwischen Behörden, Gerichten und
Gewaltschutzzentren
• Verstärkte Sensibilisierungsprogramme in Schulen, der Justiz und der
Polizei sowie Präventionsprogramme und Antigewalttrainings für
Gefährdende
Schutz gewähren. Das ist gerecht!
Auf der Flucht werden insbesondere Mädchen*, Frauen* und LGBTIQ-Personen
Opfer von Menschenhandel und sexueller Gewalt. Sie sind besonders
schutzwürdig.
Daher fordern wir:
• Die gesetzliche Verankerung von frauen- und geschlechtsspezifischen
Fluchtgründen, sowie eine geschlechtersensible Auslegung und
Anwendung von Migrationsrecht (entsprechend internationalen
Standards wie den UNHCR-Richtlinien, der UN-Frauenrechtskonvention
und der Istanbul-Konvention)
• Verpflichtende Weiterbildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen für
Polizei, Dolmetschende sowie behördliche und gerichtliche
Entscheidungsträger*innen
• Sowohl das Recht auf schnelle und sichere Familienzusammenführung
wie auf einen eigenständigen und vom/von der Ehepartner*in
unabhängigen Aufenthaltsstatus
• Die geschlechtergetrennte Unterbringung, spezielle Schutzräume sowie
Zugang staatlich finanzierter, geschlechtsspezifischer, medizinischer und
psychologischer Therapie und Beratung